Bernhard Kähny weilte im Februar 2023 als Hausgast in der Manfred-Sauer-Stiftung. In Bildern und Worten berichtet er von seinen Eindrücken von der szenischen Lesung „Tell me a story…“.
Bernhard Kähny ist querschnittgelähmter Rollstuhlfahrer und lebt in relativer Nähe (30 Kilometer) zur Manfred-Sauer-Stiftung und kommt regelmäßig zum Mobilitätstraining. Im Frühjahr 2023, war er zwei Wochen lang Hausgast im barrierefreien Hotel der Stiftung, um täglich zu trainieren, die Kreativwerkstatt zu nutzen, gut zu essen und in angenehmer Atmosphäre die Seele baumeln zu lassen.
Tell me a story...
An der szenischen Lesung „Tell me a story…“ am 11ten Februar nahm mit besonderer Begeisterung teil. Herr Kähny erzählt:
„Hier in der Manfred-Sauer-Stiftung wurden in ausverkaufter Vorstellung irische Sagen und Legenden mit Lied, Tanz, Spaß und Wort wunderbar zum Besten gegeben. Im Format einer Reisegruppe erzählten uns die Reiseleiterin, auf eher Fakten basierende Art über Irland.
Die Dame mit ihr, tatsächlich irische Märchenerzählerin, sang, tanzte und spielte teilweise die Figuren der Legenden.
Los gings mit Irish Folk, mit dem Lied von Molly Malone.Denn bei unserer imaginären Reise kamen wir erst mal in Dubin an, wo Molly lebte und starb.
Cool fand ich auch, dass die Reiseleiterin, dem Publikum eine Kostprobe Whisky ausschenkte. Die (Kelche) Gläser sind allerdings bei mir nicht angekommen. War möglicher Weise besser so. Meine symbiotischen Mitbewohner (im Darm/Mikrobiom) sind da nich so füa.“
Herr Kähny spielt hier auf alkoholbedingte Verdauungsbeschwerden an, die Menschen mit Querschnittlähmung ganz schön den Tag verderben können, da sie das Darmmanagement beeinflussen. Und das nicht zum Guten…
Heiratsmarkt in LIsdoonvarna
„Weiter gings nach: Lisdoonvarna. Eine Legende hier geht in etwa so:
Travis, der Neffe von Tante Molly Malone, lebte in Texas und war nicht unter die Haube zu bringen. Tante Molly und Jennis, Travis Mutter, einigten sich darauf, dass es das Beste wäre, weil die letzte Hoffnung, wenn Travis zum Heiratsmarkt nach Lisdoonvarna käme, und sein Glück dort versuchen sollte.
Er erschien mit Cowboyhut und für irische Verhältnisse, sehr bunt gekleidet, u. a. mit einer roten Krawatte, was später noch von Relevanz sein wird.
Auf seiner „Schatz“suche begann er tüchtig, gleich im ersten Pub (Devils Spa).
Es dauerte keine halbe Stunde, da hatte er jede Menge neue Freunde. Die ihn gerne zu seinem Projekt: "Mach", berieten. Was er mit einer Runde nach der anderen, wissbegierig, drängend honorierte. So steuerte er, in immer deutlicherem ZickZackkurs die restlichen Pubs an. Same Procedure wie im Devils Spa.
Am nächsten Morgen fand er sich mit nem Schädel wie ein Fernseher wieder, in einer Hecke hängen.
Als er sich am Sortieren war, gabs weit und breit keine, wie auch immer gestaltete Partnerin zu entdecken. Obwohl er mit kopfkratzen aufgehört hatte, raschelte es immer weiter. Gut, dass es nicht sein Kopf, sondern hinter der Hecke, der "Leprechaun" war (eine Art Kobold).
Leprechauns Verdienste erzielt sich dieser gerne mit Schühchen machen. Für Elfen- im Besonderen für Elfinnen. Bezahlt wird er, was sogar der texanische Abkömmling aufm Schirm hatte, mit Gold. Und wo versteckt Leprechaun seine Preziösen immer? Am einen Ende eines Regenbogens.
Der Texaner griff sich den Leprechaun und erfuhr so schnell das eine Versteck, in der Präferier von Lisdoonvarna. Am Platz dann, konnte der Texman weit und breit kein Gold nich entdecken.
Wieder drangsaliert, gab der Elfen*innenSchühchenMacher zu, dass er "es" ~ 80 cm tief (frostfrei) vergraben hätte. Im Norden, zwei Spatenlängen von der Eberesche, da drüben.
Blitzschlagartig wurde Travis klar, ein Spaten musste her. Bevor er zum nicht allzu weit entfernten, nächsten Gehöft losstiefelte, fesselte T. den Leprechaun mit seiner roten Krawatte.
Den Schuhmacher verdonnernd, keinen Bullshit zu veranstalten, gab sich Travis selber die Sporen.
Zurück mit dem Werkzeug am Ebereschenbaum - der Leprechaun war abgehaun...
Und zwei Spatenlängen nach der guten Pflanze grenzte jetzt ein vier Hektar großer Acker, voll mit "texanisch-roten“ Krawatten.
Und weil Travis sich dem Leprechaun gegenüber so uncool benommen hatte, erschien Travis einige Zeit lang, nicht mal mehr im Traum eine Partnerin.“