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Ungewohnte Töne in der Manfred-Sauer-Stiftung: Unter Leitung von Landesposaunenwart Armin Schaefer überzeugte der Bläserkreis der Hochschule für Kirchenmusik. Foto: Trilsbach

Das war beschwingte Bläsermusik mit Pfiff

RNZ 04.03.2013 - Der Bläserkreis der Heidelberger Hochschule für Kirchenmusik begeisterte in der Sauer-Stiftung mit Chorälen in moderner Literatur.


Lobbach-Waldwimmersbach. (tri)
„Töneder Hoffnung“ hallten durch das gläserne Atrium der Manfred-Sauer-Stiftung. So lautete das Konzertprogrammdes Bläserkreises der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg. Im Halbkreisaufgestellt, begeisterten die Blechbläserinnenund Blechbläser mit ihrer festlichen Musik an Posaunen, Trompeten,Hörnern, Klarinetten und Euphonium die Liebh aber hochklassiger Bläsermusik

.Manfred Sauer, Gründer der Sauer-Stiftung, begrüßte den Chor: „Einen sogroßen Klangkörper heute Abend hier in unserer Stiftung zu hören, ist ein Erlebnis, und dafür danke ich den Blechbläsern.“Und es wurde zum Erlebnis für die Zuhörer, die zu Beginn in einer Choralfantasie von Michael Schütz das Lied „Lobe den Herren“ mit anstimmten.

Dann entführten die Musiker unter Leitung von Landesposaunenwart Armin Schaefer ihr Publikum nach Venedig,in eine Szene auf den Markusplatz: Mit mächtigen Fanfaren von beiden Galerie-Emporen herab, im Wechsel mit dem unten stehenden kleineren Posaunenchor, erklang „Canzona noni toni“ von Giovanni Gabrieli für drei Posaunenchöre aus dem 16. Jahrhundert.

Es folgte der Wechsel in die Moderne,zunächst mit einer Brass-Serenade des jungen Komponisten Thomas Riegler(1965). Dem schloss sich die Suite übe rLutherlieder „Er hilft uns frei aus aller Not“ von Thomas Albus (1964) an, emotional und schmerzbetont geprägt.

Es waren gerade die Choräle zeitgenössischer Komponisten, denen sich der Bläserkreis nach der Pause angenommen hatte, mit Ausnahme des Präludiums in g-Moll für sechs Stimmen von Gustav Merkel (1827-1885). So moderierte Armin Schaefer die Eröffnung aus der Psalmenmessevon Traugott Fünfgeld (1971) als ein ganz neues eingängiges Lied, das wie eine Filmmusik klinge. Und mit „Come Along“, von Michael Schütz, begeistertendie Blechbläser im Klezmerstil mitfideler Musik für fünfstimmigen Posaunenchor. „Funky Walking“ von Heiko Kremers (1961) sorgte im Funkstil für mitreißenden Rhythmus und Pfiff.

Prädikant Walter Pfefferle bereicherte das musikalische Programm mitpassenden Lesungen. Amin Schaefer unterstrich:„Meistens spielen wir in Kirchen ,daher ist dieser fantastische Raum hier für unsere Aufführung etwas Neues, vor allem die Akustik finde ich super hier.“

Der Blechbläserkreis der Hochschulefür Kirchenmusik Heidelberg setzt sichaus 32 Bläserinnen und Bläsern evangelischerPosaunenchöre von Hemsbach bisBretten zusammen. Er dient den Studierendenals Übungschor für ihren Unterrichtin Bläserchorleitung. Der Bläserkreisveranstaltet jeweils zum Endeeines Semesters zwei Konzerte mit neu einstudierten Werken. Viele seiner Mitgliederleiten einen Posaunenchor in ihrer Gemeinde und nutzen den Bläserkreiszur eigenen Fortbildung und zum Kennenlernen neuer Literatur.

Die moderne Literatur kam bestens beim Publikum an. Es war von diesem Meisterkonzert begeistert, spendete frenetischen Applaus und trat gleichermaßen beschwingt wie hoffnungsvoll den Heimweg an.

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