Aber auch Mountainbiker und Wanderer können die Strecken nutzen – Projekt ist Manfred Sauer zu verdanken
RNZ 02.08.2017 – von Agnieszka Dorn
Lobbach. Blätter rauschen im Wald, Vögel zwitschern, ein lauer Wind weht. Wer in einer herrlichen Naturlandschaft sportliche Mountainbike-Touren für Handbikes unternehmen will, kann das ab sofort tun. Im Naturpark Neckartal-Odenwald gibt es fünf entsprechende Strecken, die unterschiedlich lang sind und verschiedene Schwierigkeitsstufen aufweisen.
Sie können auch von Mountainbikern und Fußgängern genutzt werden. Unternehmer Manfred Sauer, Lobbachs Bürgermeister Edgar Knecht, Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises und zugleich Vorsitzender des Naturparks Neckartal-Odenwald sowie Maria Schwegler vom Ingenieurbüro Schwegler und einige Handbiker schnitten kürzlich das symbolische Band durch. Somit sind die Strecken nun freigegeben.
Die Touren sind auf bereits vorhandenen Wegweisern mit einem blauen Handbike-Schild ausgeschildert, auch die Schwierigkeitsstufen finden sich darauf. Der Naturpark und die Manfred-Sauer-Stiftung seien seit Jahren miteinander verbunden, sagte Brötel. Manfred Sauer sei es zu verdanken, dass dieses Projekt zustande kam. Er war vor drei Jahren auf die Idee gekommen, querschnittsgelähmten Menschen abseits der öffentlichen Straßen Strecken über Stock und Stein zu ermöglichen.
Die Touren starten ab der Manfred-Sauer-Stiftung in Lobbach und führen dorthin auch wieder zurück. Die kleinste und zugleich leichteste Tour ist 4,6 Kilometer lang, dann gibt es noch eine 18 sowie eine 20 Kilometer lange Strecke. Die ganz sportlichen können 26 und 32 Kilometerzurücklegen.
Die Touren führen durch Wälder, Täler, Hügel und Wiesen. Eine Strecke schlängelt sich sogar zur Dilsberger Burgfeste, eine andere nach Schönbrunn-Haag. Es sind Höhenmeter zwischen 75 bis 526 Meter zu meistern.
Alle Touren seien vorher von Handbikern getestet worden, sagte Brötel. Zudem sei ihre Expertise bei der Streckenwahl mit eingeflossen. An dem Projekt sind die Kommunen Lobbach, Reichartshausen, Schönbrunn, Neckargemünd, Epfenbach und Wiesenbach beteiligt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 56 500 Euro, die Hälfte wird vom Land sowie aus Mitteln der Glücksspirale finanziert. Den Rest trägt die Manfred-Sauer-Stiftung.
„Jetzt kann es losgehen“, freute sich Achim Brötel – und zitierte einen bekannten Aphorismus Johann Wolfgang von Goethes: „Der Worte sind genug gewechselt.“