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Eva und Lutz Petersen vor Acrylbildern mit Tonelementen. Foto: Trilsbach

Weitwinkel und Strukturen

RNZ 01.06.2013 - Ausstellung "Licht Form Farbe" in der Manfred-Sauer-Stiftung.

Lobbach-Waldwimmersbach. (tri) Wenn ein Hanseat mit einem Schwarzwaldmädel eine Verbindung eingeht, könnten da nicht unüberwindbare Gegensätze aufeinanderprallen? Bei Eva und Lutz Petersen nicht, denn erstens sind sie seit Jahrzehnten glücklich verheiratet und zweitens lassen sie sich notwendige Freiräume, jedem in seiner ganz eigenen Kreativität und Leidenschaft für Malerei und Fotografie. Die Resultate ihrer schöpferischen Ausdrucksweisen zeigt das sympathische Paar aus Reichartshausen in der Ausstellung "Licht Form Farbe". Zur Vernissage konnten die Petersens interessierte Kunstfreunde aus der ganzen Region im Atrium der Manfred-Sauer-Stiftung begrüßen, mit Jazz umrahmt von "Erichs Oldieband".

Unter dem Dach des Kunstkreises Kraichgau und besonders zur Freude von Kunstmäzen Manfred Sauer, laden hier über 90 Exponate den Betrachter ein, Muße und Freude an Skulpturen, Bildern und Fotografien zu entwickeln. Laudator Franz Anton Bankuti lobte: "Lutz sieht etwas, was andere nicht sehen und gibt den Bildern ein eigenes Leben, ja er ist der Herr der Bilder!"

Der gebürtige Hamburger hält Workshops zum Thema ,Fotografisches Sehen und Bildgestaltung' und experimentiert hauptsächlich mit Motiven aus Natur und Architektur. Durch seine individuelle Gestaltungsweise entstehen imaginäre Landschaften, die den Bereich der gegenständlichen Fotografie verlassen. Acht Weitwinkelaufnahmen vom historischen Mosbacher Marktplatz hat er beispielsweise am Computer bearbeitet und zu einem 360- Grad-Panoramabild zusammengesetzt.

Ganz der Malerei und dem Formen in Raku-Technik widmet sich seine Frau Eva. Vor zehn Jahren hat sie dieses Hobby für sich entdeckt und sich unter anderem an der Kunstakademie Trier weitergebildet. Seither hat die gebürtige Freiburgerin erfolgreich zahlreiche Ausstellungen bestückt. Ihre farblich harmonisierenden Acrylbilder auf Leinwand liegen im Grenzbereich zwischen abstrakt und gegenständlich.

Viele ihrer Malereien sind stark monochromatisch geprägt oder beschränken sich auf wenige ausdrucksstarke Farben. Sie sind einzigartig, sollen hinterfragen und den Betrachter zu einer Auseinandersetzung mit dem Objekt anregen. "Ich entnehme meine Inspirationen meiner Umwelt, schaue beim Spazierengehen gern auf den Boden und auf alles am Wegesrand, daraus setze ich markante Strukturen dann in meinen Arbeiten um", erklärte Eva.

Sie verwendet in ihren Bildern auch Naturmaterialien wie Sand, Holz oder Stroh und betrachtet ihr Schaffen als kontinuierliches Experiment. Stolz ist die Künstlerin auf die Tonskulpturen wie weibliche Torsen und filigrane Gefäße. Hier kann sie sich in der japanischen Raku-Technik vielfältig verwirklichen und setzt schon mal kleinere Objekte in ihren Acrylbildern mit ein. Stets in Formen und Farben harmonisch aufeinander abgestimmt, nicht kontrastierend.

Info: Die Ausstellung "Licht Form Farbe" in der Manfred-Sauer-Stiftung ist täglich von 8 bis 22 Uhr und noch bis zum 21. Juli geöffnet.

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